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Ein Forscherteam von der britischen Newcastle University http://www.ncl.ac.uk hat die Farbpräferenzen von Männern und Frauen untersucht und ist zum Schluss gekommen, dass Blau von den Menschen am meisten gemocht wird. Bei einem unterscheiden sich die beiden Geschlechter aber deutlich: Frauen haben eine deutliche Tendenz zu Rottönen. Bei Männern hingegen konnten die beiden Forscherinnen Anya Hurlbert und Yazhu Ling keine eindeutige Präferenz ausmachen, berichten sie in der jüngsten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Current Biology.
"Die lange Geschichte der Farb-Präferenzen wurde in der Vergangenheit als verwirrend, konfus und widersprüchlich beschrieben", meinen die Wissenschaftlerinnen. Erst kürzlich haben Studien gezeigt, dass Blautöne bei Menschen auf der ganzen Welt als positiv empfunden werden und sich offensichtlich über kulturelle Grenzen hinweg etabliert haben. Daraus schließen die Wissenschaftler, dass es eventuell auf Verhaltensmuster in der Evolution zurückgehen könnte. Das Forscherteam hatte 171 gebürtige Briten und 37 Chinesen, die seit maximal drei Jahren in Europa lebten, im Alter zwischen 20 und 26 Jahren befragt. In der Testserie wurden den Probanden immer zwei bunte Rechtecke gezeigt, unter denen sie die bevorzugte Farbe aussuchen sollten. Das Ergebnis war eindeutig: Blau wurde generell als beliebteste Farbe gewählt. Frauen bevorzugten Rosa und Violett.

Warum Blau als Lieblingsfarbe der Menschen gilt, darüber können die Forscher nur spekulieren. Möglicherweise stamme die Vorliebe aus der positiven Einstellung gegenüber dem Blau des Himmels oder dem Blau des Meeres. Die Rot-Präferenz beim weiblichen Geschlecht stamme womöglich aus der Epoche der frühen Jäger-Sammler-Kulturen, in der Menschen auf der Suche nach essbaren Beeren und Früchten waren. Eine sichere Unterscheidung von Rottönen war demnach eine wichtige Fähigkeit, um giftige von ungiftigen Früchten zu unterscheiden und damit das Überleben zu sichern. Ein anderer Grund könnte auch darin liegen, die Gesichtsfarbe anderer Menschen zu beurteilen und damit auf deren momentane Gemütsverfassung mit Gefühlen wie Ärger, Wut oder Scham zu schließen.
 

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